Ernte, Lagerung und Genuss

Bis auf wenige Ausnahmen ist der Kastanienhain im Südtirol stets eine ergänzende und nie vorherrschende Tätigkeit des landwirtschaftlichen Betriebs. Im Rahmen der Produktion nimmt die Kastanie somit einen Wert als Nutzpflanze zur Ergänzung des Familieneinkommens ein.

Der Erntebeginn bei Kastanien wird durch den Fall der ersten Früchte festgelegt. Die Erntedauer hängt von zahlreichen Faktoren, wie der Sorte, der Höhenlage und den klimatischen Bedingungen, ab. Die traditionelle manuelle Ernte überlebt heute vor allem in den kleinen, von steilen Hängen charakterisierten, heimischen Kastanienhainen, wie sie für das Trentino-Südtirol typisch sind. In unseren Kastanienhainen breitet sich langsam aber sicher die sogenannte „erleichterte Ernte“ aus: Nach dem letzten Mähen werden, entlang der Falllinien, Netze unter den Kastanienbäumen ausgelegt. Nachdem der Igel herabgefallen ist, rollt er bis zu einer vorgesehenen Sammelstelle. Der Vorteil besteht darin, die Ernte auf wenige Sammelpunkte zu konzentrieren und nicht auf den gesamten Kastanienhain, was eine erhebliche Zeitersparnis mit sich bringt.

Der erste und unerlässliche Schritt nach der Ernte ist die Auslese. Als nächstes folgt die Größensortierung der Früchte. Ein absolut nicht zu vernachlässigender Aspekt ist die anschließende Trocknung des Produktes.

Die meisten Südtiroler Kastanienanbauer sind gezwungen, das Produkt schnellstmöglich zu verarbeiten und zu verkaufen. Auf diese Weise wird die Aufgabe der Lagerung der Früchte an den Verbraucher weitergegeben. Für kurze Zeiträume (< 7 Tage) kann der Verbraucher das Produkt im Kühlschrank aufbewahren, für eine längere Lagerung sollten die Kastanien eingeritzt und in den Gefrierschrank gelegt werden.

Weiteres und Vertiefendes zu Ernte und Lagerung, zu Kastanien-Produkten und zu verschiedenen Pathologien gibt’s im Buch „Die Edelkastanie“.

Autoren

Massimo Zago
Giacomo Gatti
Irene Perli
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